Joseph Bramah
Welcher Zusammenhang zwischen der Erfindung von Toilettenspülungen und einbruchssicheren Türschlössern durch einen englischen Möbelschreiner mit dem Erfolg von STAUFF in der Hydraulik steht, erfahren Sie in diesem Beitrag im STAUFF Blog
Joseph Bramah (*13. April 1748, also heute vor 275 Jahren † 9. Dezember 1814) zählte zu den großen Ingenieurspersönlichkeiten zu Zeiten der industriellen Revolution in England. Doch eigentlich hätte alles anders ganz kommen sollen: Als Kind eines Landwirts schien sein beruflicher Werdegang auf dem väterlichen Bauernhof vorgezeichnet. Im Alter von 16 Jahren verletzte er sich jedoch so schwer am Fußgelenk, so dass er zeit seines Lebens hinkte und nicht mehr in der Landwirtschaft arbeiten konnte. Stattdessen begann er nach seinem Unfall eine Lehre bei einem Dorfschreiner in South Yorkshire, bei dem er seine handwerkliche Grundausbildung absolvierte. Im Anschluss zog es ihn in die Hauptstadt London, wo er zunächst als Möbelschreiner tätig war.
Vom Möbelschreiner zum Universalgenie
Joseph Bramah gilt aus heutiger Sicht als Universalgenie und machte sich durch zahlreiche Entwicklungen verdient.
Seine erste erfolgreiche Erfindung war eine verbesserte Toilette mit Wasserspülung. Er erhielt 1778 ein Patent für sein Design mit Verschlussklappen statt den bis dato üblichen Schiebern (die bei niedrigen Temperaturen zum Einfrieren neigten).
In der Folgezeit gründete er das Unternehmen Bramah Locks, das sich der Entwicklung und Produktion besonders einbruchssicherer Türschlösser widmete. Das Unternehmen existiert noch heute.
Erfindung der Hydraulikpresse
Bramahs aus Sicht von STAUFF zweifelslos wichtigste Erfindung war die hydraulische Presse. Im 18. Jahrhundert war die Hydraulik eine nahezu unbekannte Wissenschaft. Folglich gehörte Bramah zu den Pionieren auf diesem Gebiet. Die Funktionsweise der Presse hängt vom Pascalschen Prinzip ab, welches besagt, dass der Druck in einem geschlossenen System konstant ist. Die Hydraulikpresse besteht aus zwei Zylinder und Kolben mit unterschiedlichen Querschnittsflächen. Wenn eine Kraft auf den kleineren Kolben ausgeübt würde, wird dies in eine größere Kraft auf den größeren Kolben übersetzt. Der Unterschied zwischen den beiden Kräften ist proportional zum Flächenunterschied zwischen den beiden Kolben. Tatsächlich wirken die Zylinder ähnlich wie ein Hebel, mit dem eine ausgeübte Kraft erhöht werden kann. Bramah erhielt 1795 ein Patent für seine Hydraulikpresse.
Die Relevanz dieser Erfindung für STAUFF als Premium-Hersteller von Lösungen rund um Hydraulik- und Fluidleitungen liegt auf der Hand:
Hersteller von hydraulischen Umformmaschinen und Pressen sowie deren Sub-Lieferanten, Zulieferer und Dienstleister gehören heute mit zu den wichtigsten Abnehmern von Original STAUFF Produkten, die teilweise speziell für diese anspruchsvollen Anwendungsfälle entwickelt oder darauf abgestimmt und fortlaufend optimiert wurden.
Joseph Bramah blieb auch in der Folgezeit ein sehr umtriebiger und produktiver Erfinder. So entwickelte er Pumpen für Wasserwerke und ersann die Zapfanlage, mit der noch bis heute in Pubs des Vereinigten Königreiches Bier ausgeschenkt wird. Sein Einfallsreichtum erscheint nahezu grenzenlos: Zu seinen weiteren Patenten gehören auch eine Maschine zum automatischen Druck von Banknoten mit fortlaufenden Seriennummern und ein Gerät zum Anspitzen von Gänsefedern zum Schreiben.
Übrigens: Bramahs Werkstätten waren die „Think Tanks“ der Frühindustrialisierung. Dort arbeitete auch der junge Henry Maudslay, der als Erfinder der Präzisionsdrehmaschine einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der modernen Werkzeugmaschinen leistete. Haben Sie eigentlich gewusst, warum die Farbe Resedagrün lange Zeit als Standardlackierung für Dreh- und Fräsmaschinen zum Einsatz kam? Die Antwort erhalten Sie in diesem Beitrag im STAUFF Blog.
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